Lappenplastiken

Wenn infolge einer operativen Hauttumorentfernung oder auch aufgrund chronischer Belastung, beispielsweise durch Dekubitus, ein Gewebedefekt verbleibt und keine Tendenz der eigenständigen Heilung besteht, muss das fehlende Gewebe durch einen sogenannten Lappen ersetzt werden. Dabei handelt es sich um körpereigenes Haut- oder Weichteilgewebe – etwa Muskel-, Binde- oder Fettgewebe –, das an einer Stelle des Körpers entnommen und an entsprechender Stelle in den Defekt eingeschwenkt wird.

Dieser Eingriff wird als Lappenplastik bezeichnet; er ist Teil der plastischen beziehungsweise rekonstruktiven Chirurgie und dient dazu, Gewebedefekte oder -defizite effektiv zu beheben. Im Zuge dessen wird die Haut- und Weichteilkontinuität wiederhergestellt. Darüber hinaus kann durch die Lappenplastik die bestmögliche Funktionalität des Gewebes erhalten werden bei gleichzeitig ästhetischer Formrekonstruktion der Körperoberfläche. Es werden also sowohl ästhetische als auch funktionale Ansprüche erfüllt.

Lokale Lappenplastik:

Für eine lokale Lappenplastik wird das zum Verschluss dienende Gewebe aus der unmittelbaren Umgebung der offenen Wunde gewonnen. Dieser sogenannte Lappen wird anschließend in den Defekt verschoben (Verschiebeplastik) oder gedreht (Rotationsplastik).

Diese Technik der Lappenplastik findet vor allem im Bereich des Gesichts Anwendung, insbesondere nach der Entfernung von Hauttumoren. Aufgrund der guten Durchblutung in diesem Bereich können zudem besonders schmale, lange Hautlappenplastiken präpariert werden. Die Ergebnisse sprechen hierbei für sich – in den meisten Fällen sind die Lappen nach dem Einheilen kaum noch zu sehen.